Carmen Pfanner
„Ausgehend von dem Gedanken, dass in der Kunst Gegenstände erschaffen werden, die nicht für etwas stehen, sondern in der Vorstellung des Betrachters als etwas erscheinen, orientieren sich meine Arbeiten an dem Begriff des Aggregats. Die Energietransformation in einem Kraftwerk – und möglicherweise ist das Generieren von Kunst an sich eine Kraftwerksarbeit anderer Art – findet ihre Fortführung im übertragenen Sinn.“
Mit diesen Worten umschreibt Carmen Pfanner den konzeptionellen Ansatz, der ihrer zentralen Werkgruppe zugrunde liegt.
Kunst bringt Nähte zum Platzen. Das sollte man nicht wörtlich nehmen, denn ihren aus textilen Materialien gefertigten Kunstwerken merkt man die technisch perfekte und aufwändige Arbeitsweise in allen Belangen an. Da sitzt jeder Stich. Doch im metaphorischen Sinn entsteht auf der meisterhaft handwerklichen Basis ein künstlerischer Befreiungsakt, der die herkömmlichen (Schnitt-)Muster sprengt: der qualitative Schritt ins „Reich der Freiheit“ ist gesetzt. Stück für Stück wird zueinander in Verbindung gebracht, den Kern bildet ein rotschimmerndes Standobjekt, und in seiner organisch-fleischlichen Optik stellt sich die Frage, ob es nun Herz oder Hirn oder gar beides der Werkgruppe ist.
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